Eine Astronomische Einheit (Abkürzung: AE oder au) ist eine Maßeinheit, die in der Astronomie verwendet wird, um Entfernungen innerhalb unseres Sonnensystems zu messen. Sie ist eine wichtige Einheit, um die Größenverhältnisse und Abstände zwischen den Planeten, Monden, Kometen und anderen Objekten im Sonnensystem zu beschreiben.
Die Astronomische Einheit ist definiert als der durchschnittliche Abstand zwischen der Erde und der Sonne. Genauer gesagt beträgt eine Astronomische Einheit exakt 149 597 870 700 Meter. Zum besseren Verständnis in beschreibenden Texten des Sonnensystems wird diese Zahl allgemein auf 150 Millionen Kilometer gerundet.
Beispielsweise beträgt der durchschnittliche Abstand des Planeten Merkur von der Sonne etwa 0,39 AE, während der Abstand des Planeten Mars etwa 1,52 AE beträgt.
Formel zur Berechnung in Kilometer:
AE *149 597 870 700
Es gibt drei Arten von Galaxien: elliptische, spiralförmige und unregelmäßige. Die Milchstraße ist eine spiralförmige Galaxie, und in dieser beeindruckenden galaktischen Struktur hat unser Sonnensystem seine Heimat. Unsere Sonnenanlage liegt in den Außenregionen des ORION-Arms, einem von vier Spiralarmen der Milchstraße. Unser Sonnensystem umkreist das Zentrum der Milchstraße in einer Entfernung von 27.000 Lichtjahren. Eine Umrundung dauert 230 Millionen Jahre bei einer Geschwindigkeit von 828.000 Kilometern pro Stunde.
Die Struktur unseres Sonnensystems ist ein komplexes Gebilde und wird von der Gravitationskraft der Sonne dominiert, welche die Bahnen der verschiedenen Himmelskörper bestimmt. Diese Objekte bewegen sich auf meist elliptischen Umlaufbahnen um die Sonne, wobei sie unterschiedliche Abstände und Geschwindigkeiten aufweisen.
Um Entfernungen im Sonnensystem zu messen und zu beschreiben, wird die Astronomische Einheit (AE) verwendet. Die AE ist definiert als der durchschnittliche Abstand zwischen der Erde und der Sonne und beträgt rund 150 Millionen Kilometer.
Die Sonne ist der zentrale und dominierende Himmelskörper unseres Sonnensystems. Sie besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium und strahlt Licht und Wärme ab. Ihr äquatorialer Durchmesser beträgt etwa 1,39 Millionen Kilometer, was etwa 109-mal dem Durchmesser der Erde entspricht.
Die überwiegende Mehrheit der Himmelskörper im Sonnensystem, darunter Planeten, Zwergplaneten und der Asteroidengürtel, vollziehen ihre Umlaufbewegung um die Sonne in einer gemeinsamen Richtung, die als prograde Rotation bezeichnet wird. Dies bedeutet, dass sie die Sonne aus nördlicher Sicht gegen den Uhrzeigersinn umkreisen. Diese Bewegungsrichtung gilt auch für die meisten größeren Monde, die um ihre jeweiligen Hauptkörper kreisen.
Die Planeten unseres Sonnensystems, die eng mit der Sonne und ihren Gravitationskräften interagieren, unterliegen einer genauen Klassifizierung (Definition Planeten).
Die Planeten rotieren bis auf Venus und Uranus gegen den Uhrzeigersinn, was bedeutet, dass die Sonne im Osten auf- und im Westen untergeht. Venus und Uranus hingegen rotieren im Uhrzeigersinn um sich selbst. Während alle Planeten eine eher Senkrechte Rotationsachse zur Sonne aufweisen, hat Uranus eine fast waagerechte Rotationsachse.
Die acht Hauptakteure in diesem kosmischen Ensemble lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen: die "Inneren oder Terrestrischen Planeten" und die "Äußeren oder Gasförmigen Planeten". Neben diesen beiden großen Gruppen gibt es noch eine Weitere Klassifizierung, die Zwergplaneten.
Zur Gruppe der terrestrischen Planeten gehören Merkur, Venus, Erde und Mars. Diese Planeten sind eher klein und felsig. Sie haben eine feste Oberfläche, höhere temperaturen und sind in relativer Nähe zur Sonne positioniert.
Zur Gruppe der gasförmigen Planeten zählen Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Diese Planeten sind deutlich größer als die terrestrischen Planeten und bestehen hauptsächlich aus Gasen. Sie befinden sich weiter von der Sonne entfernt und besitzen beeindruckende Ringsysteme.
Neben den großen Planeten gibt es gemäß der Internationalen Astronomischen Union (IAU) fünf anerkannte Zwergplaneten(Definition Zwergplanet).
Pluto, Eris, Haumea, Makemake und Ceres. Von diesen befinden sich Pluto, Eris, Haumea und Makemake im Kuipergürtel, jenseits der Neptunbahn, und sind somit die am weitesten von der Sonne entfernten Objekte. Ceres hingegen befindet sich im Asteroidengürtel.
Bislang wurden 290 sogenannte traditionelle Monde in unserem Sonnensystem identifiziert, welche die unterschiedlichen Planeten und Zwergplaneten umkreisen. Die namhaftesten dieser Monde, auch unter den Bezeichnungen Satelliten oder Trabanten bekannt, sind folgende:
Astronomen haben viele weitere Mond-Entdeckungen dokumentiert. Dabei handelt es sich um kleinere Monde, die Asteroiden, andere Zwergplaneten oder Kuipergürtelobjekte umkreisen. Insgesamt wurden bislang mehr als 460 dieser Kleinkörpermonde katalogisiert.
In jüngster Zeit wurden durch modernste Teleskope viele neue Monde entdeckt und es könnten in naher Zukunft weitere gesichtet werden.
Der Asteroidengürtel ist eine Region im Sonnensystem, die sich zwischen den Umlaufbahnen der Planeten Mars und Jupiter erstreckt. Die Entfernung dieser Umlaufbahnen zur Sonne variiert zwischen etwa 2,2 bis 3,3 Astronomische Einheiten (ca. 329 bis 495 Millionen Kilometer).
Im Asteroidengürtel befinden sich Objekte unterschiedlicher Größen und Zusammensetzungen. Ceres, einer der fünf Zwergplaneten, ist ebenfalls im Asteroidengürtel beheimatet. Die NASA schätzt die Anzahl der Asteroiden auf über 1,3 Millionen.
Asteroiden variieren in Größe und Form. Einige sind nur wenige Meter groß, während andere Durchmesser von mehreren hundert Kilometern haben. Sie bestehen hauptsächlich aus Gestein und / oder Metall.
Die meisten Asteroiden befinden sich im Asteroidengürtel, es gibt jedoch auch Asteroiden, die sich außerhalb des Asteroidengürtels bewegen und sich den inneren Planeten nähern können.
Der Kuipergürtel erstreckt sich in Form eines donutförmigen Rings aus vorwiegend eisigen Objekten um die Sonne und liegt knapp jenseits der Umlaufbahn von Neptun, in einem Abstand von etwa 30 bis 55 AE.
Die innere Hauptregion des Kuipergürtels endet etwa 50 AE von der Sonne. Der äußere Rand des Kuipergürtels überlappt in einer Entfernung von 55 AE mit einer weiteren Region, die als verstreute Scheibe bezeichnet wird und sich bis zu einerEntfernung von 1000 AE (149,6 Milliarden Kilometer),von der Sonne erstreckt.
Innerhalb des Kuipergürtels befinden sich Millionen von Kometen und 4 anerkannte Zwergplaneten. Einige Zwergplaneten im Kuipergürtel besitzen dünne Atmosphären, die zusammenfallen, wenn sie sich auf ihrer Umlaufbahn am entferntesten Punkt von der Sonne befinden.
Ein Komet ist ein Himmelskörper innerhalb unseres Sonnensystems, der aus gefrorenem Wasser, Staub, Gestein und eingeschlossenen Gasen besteht. Sobald ein Komet der Sonne näher kommt, bewirkt die Sonneneinstrahlung, dass der Kern anfängt zu sublimieren. Dies führt dazu, dass Gase und Staub freigesetzt werden, wodurch eine strahlende Gaskoma entsteht. Durch den Druck des Sonnenlichts und des Sonnenwinds wird Material von der Koma weggeschoben und formt den charakteristischen Schweif, der üblicherweise in entgegengesetzte Richtung zur Sonne zeigt.
Kometen bewegen sich oft auf elliptischen Bahnen um die Sonne, die sie von den äußeren Bereichen des Sonnensystems in die Nähe der Sonne und dann wieder hinaus führen. Einige Kometen folgen periodischen Umlaufbahnen und kehren in regelmäßigen Abständen in die Sonnennähe zurück, während andere als einmalige Besucher auftreten und nach ihrem Vorbeiflug wieder in den interplanetaren Raum zurückkehren.
Die Oortsche Wolke ist eine hypothetische Ansammlung von Kometen und eisigen Objekten, die in einer weit entfernten Region kugelförmig unser Sonnensystem umschließen soll. Es handelt sich um eine postulierte, jedoch bisher nicht direkt beobachtete Region, die nach dem niederländischen Astronomen Jan Oort benannt ist. Die Oortsche Wolke wird angenommen, um den Ursprung vieler langperiodischer Kometen zu erklären, die in unser inneres Sonnensystem eintreten.
Langperiodische Kometen sind Kometen, die eine lange Zeit benötigen, um einmal um die Sonne zu kreisen. Diese Umlaufzeit kann von mehreren Jahrzehnten bis zu einigen tausend Jahren betragen. Während ihrer Umlaufbahn kommen sie der Sonne sehr nah um sich anschließend auf ihrer extrem langgezogenen elliptischen Bahn weit in den äußeren Rand des Sonnensystems zurückzuziehen.
Der interplanetare Raum bezieht sich auf den Raum zwischen den Planeten in einem Sonnensystem oder in einem anderen planetaren System. Es handelt sich um den leeren Raum, der die verschiedenen Himmelskörper voneinander trennt. Im interplanetaren Raum gibt es hauptsächlich Vakuum, was bedeutet, dass er nur sehr geringe Mengen an Gasen oder Partikeln enthält.
Die Heliosphäre ist ein dynamisches, schützendes Gebiet im Weltraum, das vom Sonnenwind gebildet wird. Sie erstreckt sich weit über die Umlaufbahn der äußersten Planeten hinaus und bildet eine Blase im interstellaren Medium. Der Sonnenwind, bestehend aus geladenen Teilchen und magnetischen Feldern, strömt kontinuierlich von der Sonne aus und beeinflusst die Umgebung der Sonne stark. Die Heliosphäre wirkt wie eine Barriere gegen den interstellaren Raum und schützt unser Sonnensystem vor einem Großteil der gefährlichen kosmischen Strahlung von außerhalb. In einer Entfernung von etwa 120 AE geht di Heliosphäre in die Heliopause über.
Die Heliopause ist die äußerste Grenze unseres Sonnensystems, die sich in einer durchschnittlichen Entfernung von 135 AE (20,2 Milliarden Kilometer) von der Sonne befindet. An dieser Grenze endet der Einfluss der Sonne, und der solare Wind, ein Strom geladener Teilchen der Sonne, trifft auf das interstellare Medium, das vorwiegend aus Gas und Staub besteht. Dadurch entstehen turbulente Wechselwirkungen zwischen den Teilchen des solaren Winds und den Partikeln des interstellaren Mediums. Die Heliopause markiert somit den Übergang von unserem Sonnensystem zur interstellaren Umgebung.
Die Magnetosphäre ist eine schützende, magnetische Hülle um einen Himmelskörper, insbesondere Planeten wie die Erde. Sie entsteht durch das Wechselspiel zwischen dem Sonnenwind, einem Strom geladener Partikel von der Sonne, und dem Magnetfeld des Himmelskörpers. Die Magnetosphäre lenkt die meisten der geladenen Partikel des Sonnenwinds um den Planeten herum und schützt so dessen Atmosphäre vor dem Eindringen schädlicher Strahlung. Sie spielt beispielsweise eine entscheidende Rolle beim Schutz des Lebens auf der Erde, indem sie die Atmosphäre und das Oberflächenleben vor den Auswirkungen der Sonnenaktivität abschirmt.
Der Magnetschweif , auch Magnetoschwanz genannt, ist eine langgestreckte Region im Weltraum hinter einem Planeten, der durch das Wechselspiel zwischen dem Sonnenwind und dem Magnetfeld des Planeten entsteht. Er bildet sich auf der Nachtseite eines Planeten aus und erstreckt sich in einem langen Schweif. Im Magnetschweif werden geladene Teilchen, die vom Sonnenwind mitgeführt werden, in Richtung des Planeten getragen. Dieses Phänomen ist besonders bei Planeten mit einem ausgeprägten Magnetfeld, wie der Erde, von Bedeutung und trägt zur Wechselwirkung zwischen Sonnenwind und Magnetosphäre bei, was wiederum Auswirkungen auf geomagnetische Stürme und Polarlichter haben kann.
Die Magnetopause ist die äußere Grenze des magnetischen Einflussbereichs eines Himmelskörpers, z.B. der Erde, im Sonnenwind. Hier treffen Sonnenwind und Magnetfeld aufeinander. Sie markiert den Übergang vom hauptsächlich eigenen zum interplanetaren Raum, In diesem Bereich entstehen Wechselwirkungen, Magnetosphärenstürme und Energieübertragungen.
Die Lagrange-Punkte sind spezielle Positionen im Raum, an denen die Gravitationskräfte von zwei großen Körpern, wie zum Beispiel der Erde und der Sonne, oder der Erde und des Mondes, ein Gleichgewicht erreichen. An diesen Punkten können kleinere Objekte wie Weltraumteleskope stabil positioniert werden, ohne dass sie sich zu den beiden größeren Körpern hinbewegen.
Plasmaströme sind energiereiche Strömungen von ionisiertem Gas, bekannt als Plasma. In einem Plasma haben Atome ihre Elektronen verloren und existieren als positiv geladene Ionen und frei bewegliche Elektronen.
Im Sonnensystem gibt es verschiedene Arten von Plasmaströmen, die von der Sonne und anderen Himmelskörpern ausgehen. Einige Beispiele sind: Sonnenwind, Magnetosphären der Planeten, Auroras (Polarlichter), Plasmafahnen und Ionosphären.
Meteoroiden sind kleine Gesteins- oder Metallfragmente im Raum. Wenn sie in die Erdatmosphäre eintreten und verglühen, werden sie als Meteore (besser bekannt als „Sternschnuppen“) bezeichnet. Wenn ein Meteoroid die Erdoberfläche erreicht, wird er als Meteorit bezeichnet.
Künstliche Monde, auch als künstliche Satelliten oder Raumstationen bekannt, umkreisen in einer Umlaufbahn Himmelskörper, vor allem die Erde. Diese Objekte erfüllen eine Vielzahl von Zwecken, darunter wissenschaftliche Forschung, Kommunikation, Navigation, Erdbeobachtung und militärische Aufklärung.