1.1 Im Nebel der Strukturen
Bochum – Amt für Sonderoperationen (ASO)
Mittwoch, 23. April, 15:30 Uhr
Gegenwart
Offiziell gab es das Amt für Sonderoperationen (ASO) nicht. Keine Akte, kein Haushaltstitel, kein Personaleintrag. Kein Schild, kein Logo. In der Praxis steuerte es Einsätze.
Der Sitz lag in Bochum – ein unauffälliger Bau direkt an der Ruhr. Das ASO war Sammelbecken für Operationen, die zu heikel, zu schmutzig oder für die Akten untragbar waren.
Die Sonderzugriffsgruppe (SZG) war die interne Einsatzeinheit. Sie arbeitete nach den Mustern von BKA, BND und Streitkräften – verdeckt, mit inoffiziellem Zugriff auf deren Informationen. Ihr Auftrag war nicht Strafverfolgung, sondern der dauerhafte Entzug der Handlungsfähigkeit hochgefährlicher Einzelakteure und organisierter Netzwerke – national und grenzüberschreitend.
Die Aufträge kamen direkt aus dem Kanzleramt über gesicherte Terminals: kurz freigeschaltete Zugänge, rotierende Schlüssel, automatische Löschung. Formell ohne Freigabe – politisch gedeckt.
Scheiterte etwas, blieb es beim Lärm in Medien und sozialen Netzwerken. Verantwortung übernahm niemand. Wie denn auch – schließlich existierte das Amt für Sonderoperationen nicht.